Baubericht Nr. 8

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Hinter uns liegt eine Zeit vieler kleiner, manchmal kaum merklicher Schritte, die dem nächsten wichtigen Etappenziel dienen sollten, möglichst bald eine TÜV-Abnahme zu erlangen. Dafür wollten wir den Wagen zunächst von außen so weit fertigstellen, dass er, wenn auch noch nicht als Wohnmobil, so doch zumindest als LKW zugelassen werden könnte.

Die Arbeiten konnten ja nun vor und in der heimischen Garage stattfinden, wovon wir uns doch einige Vorteile gegenüber der bisherigen Unterkunft in der Scheune versprachen: Weder war mit der olfaktorischen Beeinträchtigung durch nebenan heranwachsende Jungbullen zu rechnen, noch müssten nach getaner Arbeit die Werkzeuge verstaut und der Arbeitsplatz aufgeräumt werden. Vor allem würde sich der kleine Raum jetzt im Winter auch mit einer elektrischen Heizung halbwegs warm bekommen lassen. Gleichwohl merkten wir aber auch, dass die Scheune einige Vorteile geboten hatte, auf die wir nun verzichten mussten. Alle Arbeiten am Fahrzeug mussten nun unter freiem Himmel ausführen werden, teilweise bei Regen und oft bei Temperaturen knapp über Null. Außerdem war es draußen um das Fahrzeug herum entsprechend enger und unzugänglicher. Der Wagen stand mit der linken Seite dicht am Grundstücksrand und damit schon fast im Gebüsch, außerdem hing die Plane, die wir ja als zusätzliche Dichtigkeitsmaßnahme brauchten, auf der Seite lang herunter, so dass wir immer, wenn wir an dieser Seite arbeiteten, unter dieser Plane her kriechen mussten oder aber uns mit den Haaren im Gebüsch verfingen.

Was wir außerdem völlig unterschätzt hatten, sind die Schaulustigen, die sich nun regelmäßig einfinden, da wir so öffentlich präsent arbeiten. Wobei lustig nur auf einen Teil der Zuschauer zutrifft. Da gibt es angenehme Gespräche mit Menschen, die von unserem Fahrzeug wirklich begeistert sind und sich ehrlich interessieren, die teilweise selbst Camper sind und ebenfalls außergewöhnliche Reisen auf Rädern unternommen haben. Und dann gibt es die Kategorie Menschen, die sich nur vordergründig für das Fahrzeug interessiert, sich aber gleichwohl mit uns als „Camper“ verbunden fühlt, weil sie selbst ja auch schon damals, vor dreißig Jahren, unterwegs waren, ha, das waren noch Zeiten, da haben wir und das gibt es heute ja gar nicht mehr usw. – und die dann nur noch von sich und irgendeinem mich zumindest in diesem Moment langweilenden Standard-Camping erzählen.

Allen gemein aber ist dann immer die Frage: Wohin soll es gehen? Wieder etwas, womit wir nicht gerechnet haben. Aber offensichtlich suggeriert das Fahrzeug, dass es für mehr als nur eine schlichte Urlaubsfahrt gedacht ist. Und das stimmt.

Mittlerweile scheint unser Zirkuswagen zu den meistfotografierten Objekten in unserem Ort zu zählen. Eine Nachbarin berichtete, dass sie im Grunde täglich beim Hundegang Menschen sieht, die ihr Smartphone zücken und unseren Wagen fotografieren. Vielleicht nutzen wir das mal finanziell aus oder stellen zumindest eine Spendendose auf? Foto des Wagens 50 Cent, Selfie mit Auto im Hintergrund 1,- €? Und mit Autogramm des Erbauers 5,- €!

Zunächst stellten wir die Innenverkleidung unseres Kofferraums her. Da dieser zum Wohnraum hin gedämmt ist, muss aus der Dämmung diffundierende Feuchtigkeit nach außen – in diesem Fall in den Kofferraum – gelangen können. Dementsprechend wurde die Sperrholzverkleidung großflächig mit sauber gefrästen Löchern versehen. Da die Schweizer-Käse-Optik zwar reizvoll, jedoch von geringem Gebrauchsnutzen ist und uns zudem nicht wirklich gefällt, wird später noch ein Autoteppich angebracht, der die Löcher verdeckt.

Nun wurde das Stirnbrett des Dachs fertiggestellt. Wir hatten bereits zuvor Bretter gehobelt und anschließend passend miteinander verleimt, so dass wir mit minimalem Verschnitt die gewünschte Kontur herausarbeiten konnten. Die Arbeit war nicht ganz leicht, die wir immer wieder am Fahrzeug Maß nehmen mussten, was bei den beschriebenen beengten Verhältnissen alles andere als komfortabel war. Aber Ende gut, alles gut. Die Stirnbretter ließen sich zunächst mit der Stichsäge gerade so aus dem Rohling herausarbeiten  – da war kein Zentimeter Reserve mehr – und anschließend mit Fräse und Schablone an allen Schenkeln identisch formen. Danach wurden die Bretter lackiert und zwischengelagert.

In der Garage türmten sich große Ballen mit Dämmung, die wir unbedingt verarbeiten mussten, um Platz zu bekommen und dort wieder ungestört arbeiten zu können. Die Verarbeitung der Dämmung war tausendmal besser als sie es z.B. mit Glas- oder Steinwolle wäre, trotzdem entwickelte sich viel Staub, dem wir mit dauerndem Niesen (t)rotzten. Die Arbeit ging erstaunlich schnell von der Hand und wir hatten ein Erfolgserlebnis schneller Verwirklichung, wie schon lange nicht mehr. Beate schnitt die Matten nach meinen Angaben zurecht und ich montierte diese unter Zuhilfenahme eines Tackers an den Stützen.

Die Stützen selbst wurden mit einem Korkstreifen aufgedoppelt, um sie thermisch zumindest ein wenig von der künftigen Innenbeplankung zu entkoppeln.

So leicht das Anbringen der Isolierung war, so ungeheuer nervig waren die vielen kleinen Leistchen und Bretter, die wir anfertigen und anbringen mussten, damit später die Platten innen angeschraubt und verbunden werden können. Immer wieder entdeckten wir unbedachte Ecken, die einfach so nicht funktionieren würden, wie wir uns das ursprünglich gedacht hatten.

Am Ende hat es mal wieder doppelt so lange gedauert, wie erwartet, aber es hat dann doch geklappt, und die Nerverei ist inzwischen vergessen.

Das nächste Wochenende verging dann damit, innerhalb der Dämmebene Leerrohre einzubauen, durch die später, bei geschlossener Dämmung, die Kabel für Deckenleuchten und dgl. installiert werden könnten. Und wie es dann so ist, geht einem mitten im Tun das Material aus, so dass erst Nachschub bestellt und geliefert werden musste, ehe wir die Arbeit auch am folgenden Wochenende fortsetzen konnten.

Die Stirnbretter für den Giebel (korrekt: Ortgang) hatte Beate mittlerweile ausreichend oft gestrichen, so dass sie montiert werden konnten. Leider fiel mir keine andere, vor allem keine stabilere Möglichkeit zum Befestigen ein, als sie direkt mit einer Schraube an der Mittelpfette des Oberlichts anzuschrauben. Ich bohrte also saubere Sacklöcher, drehte stabile Tellerkopfschrauben ein und verschloss die Löcher anschließend nahezu unerkennbar mit einem passenden Pfropfen. 

Die Bretter waren bereits vor dem Streichen mit dem Abrundfräser konturiert worden, jetzt musste noch der Übergang von Brett zur Pfette nachgearbeitet werden. Eine Arbeit mit erhöhtem Puls, weil die Arbeit auf einer Leiter stehend ausgeführt wurde und zugleich jeder Fehler unverzeihlich gewesen wäre. Hat aber toll geklappt und sieht richtig klasse aus! Erst Recht, als auch die Konturleuchten montiert waren.

Dann konnte es ja mit den Kofferraumklappen weitergehen. Im Internet hatten wir einen holländischen Anbieter von Gasdruckfedern gefunden, der ein faszinierendes Onlinetool anbietet, mit dem die Ausführung der Gasdruckfeder und die Kraft ermittelt und sogar animiert dargestellt werden konnte. Die entsprechenden Federn wurden bestellt und schon kurz darauf geliefert. Es folgte der Einbau gemäß der online ermittelten Zeichnung: Löcher bohren, Fußplatten anschrauben, Feder einhängen, Bolzen einstecken und sichern. Und dann der erste Versuch, ob alles klappt. Mechanisch 1a – die Position der Feder war im offenen wie auch geschlossenen Zustand genauso, wie man es sich wünscht. Aber ganz perfekt ist das Ganze leider nicht. Offensichtlich ist die Kraft der Feder nicht ausreichend, denn die Klappe öffnet sich zwar viel leichter, als ohne Gasdruckfeder, bleibt allerdings am oberen Punkt nicht von alleine stehen. Schade. Mal sehen, wie sich das noch ändern lässt. Erst mal lassen wir es so und halten die Klappe mit einem Stab offen.

Große Schwierigkeiten machte uns die Mechanik. Die Klappen sollten an möglichst vielen Stellen verriegeln und diese Riegel auch noch als Schnäpper funktionieren. Als grundsätzlich geeignet und zudem hinreichend robust erschien uns ein Garagentorschloss. Die Suche nach dem Geeigneten war sehr schwierig, bis wir schließlich irgendwann glaubten, das Passende gefunden zu haben. Dies wurde bestellt und auch zügig geliefert. Allerdings stellte sich im weiteren Verlauf heraus, dass das Schloss für den vorgesehenen Zweck doch nicht funktionierte. Das hieß, Lehrgeld gezahlt und weitergesucht. Wir entschieden uns wieder für ein Garagentorschloss, aber diesmal nur mit zwei statt drei Verriegelungen. Und das klappte. Der Verschluss erfolgte über Schnäpper, die vom Schlossriegel über eine Flachstange entriegelt werden können. Auch dies waren mal wieder lässig zwei Tage Arbeit, aber von Erfolg belohnt.

Die Außenwand sollte unten mit einem Metallprofil versehen werden, das vor allem den bei uns fehlenden, bei Aufbauten dieser Art aber typischen Metallrahmen des Fahrgestells nachahmen sollte. Wir hatten aber auch festgestellt, dass das an der Außenwand herunterlaufende Regenwasser vor allem an den unteren, offenen Stirnflächen der Eckpfosten anhaftete und in das Hölzer einzog. Dies könnte das Metallprofil ebenso verhindern wie es zugleich den optischen Abschluss der Seitenwände nach unten darstellen würde.

Im Internet – mal wieder… – fanden sich die passenden Alu-Profile, die schon bald als Sperrgut bei uns angeliefert wurden. Ich glaube, mittlerweile kennen uns sämtliche Paketdienstleister und Spediteure aus Nordrhein-Westfalen. Manche Fahrer kommen schon zum wiederholten Mal und erinnern sich sogar noch daran, dass sie schon mal bei uns waren. Dann fahren sie wie selbstverständlich schon mal direkt vor die Garage. Schmunzel!

Die Profile wurden passend zugeschnitten, Löcher zur die Befestigung gebohrt und gesenkt, und anschließend alles zur Lackierung vorbereitet. Zeitbedarf: mindestens zwei Tage. Ein guter Nachbar hatte erfreulicherweise Kontakt zu einer Lackiererei, so dass wir für kleines Geld sämtliche Teile in der Farbe unseres LKW pulverlackieren lassen konnten. Die anschließende Montage ging dann tatsächlich flugs von der Hand.

Für die Kofferraumklappen brauchten wir nach Absprache mit dem TÜV einen Griff, der nicht übersteht, damit sich z.B. kein Fahrradfahrer dort einfädeln könnte. Die Suche nach dem passenden Teil, sowohl hinsichtlich Maßen und Verwendbarkeit, zugleich aber auch in Bezug auf das Material war wieder so ein Fall, wo das Recherchieren mindestens so lange dauern würde, wie das Einbauen. Es verging Abend um Abend, bis wir endlich den passenden Beschlag gefunden hatten – einen Ringmuschelgriff mit 2 mm starkem Messingschild. Nach wiederholter Prüfung, ob der Griff nun wirklich passt und auch im Zusammenspiel mit dem Schlosskasten funktioniert, wurden zwei Stück davon bestellt. Lieferzeit: unerträgliche drei Wochen. Dann wurden die wunderschönen Griffe geliefert. Einziger Haken: Der Vierkantstift war in 8 mm geliefert worden, obwohl wir 9 mm bestellt hatten. Also mussten wir tatsächlich beide Beschläge wieder zurückschicken warten bis heute auf den Ersatz.

Für die Zulassung als Wohnmobil und damit verbunden einen vergleichsweise günstigen Versicherungstarif würden uns noch einige Voraussetzungen fehlen. Gefordert sind nämlich ein Schlafplatz, ein Sitzplatz (Stühle/Bänke und Tische) und eine Kochstelle. Dies wird in unserem Auto noch lange nicht vorhanden sein. Aber warum nicht schon vorher als LKW anmelden und dadurch die Möglichkeit haben, das Fahrzeug bewegen zu dürfen und ggf. auch ohne vollständige Ausstattung irgendwann schon mal als Wohnmobil zu nutzen. Vor allem aber zu den einzelnen Firmen, die in der Folge noch benötigt werden, mit dem Fahrzeug hinfahren zu können: zum Dachdecker wegen des Blechdachs, zur Werkstatt wegen des Einbaus des dritten Sitzes oder zum Installateur wegen der Gasanlage.

Also haben wir beizeiten einen Werkstatttermin ausgemacht und mussten uns nun echt ranhalten. Neben den technischen Voraussetzungen werden für die TÜV-Abnahme ein Verbandskasten mit frischem Inhalt, eine Sicherheitsweste und ein spezielles, batteriebetriebenes LKW-Warnblinklicht, ein Warndreieck und ein Unterlegkeil benötigt. Alles hatten wir rechtzeitig bestellt, so dass wir jetzt nicht in Zeitdruck kamen. Zusätzlich mussten wir die seitlichen Begrenzungsleuchten neu positionieren, da die alten Positionen teilweise durch die Staukästen verbaut waren und bei Montage an den freien Punkten der geforderte Abstand von max. 3 m zueinander nicht mehr eingehalten worden wäre. Der elektrische Anschluss der Begrenzungsleuchten, der Konturleuchten am Dach und des dritten Bremslichtes war dann auf Grund der anhaltenden Kälte auch nicht wirklich angenehm, aber angesichts des Zeitdrucks alternativlos.

Da wir immer stärker das Gesamtgewicht des Fahrzeugs in den Blick nehmen müssen, werden wir vorerst auf die vorgesehenen Blenden auf den Deckeln der Staukästen und zum Abdecken der Zwischenräume verzichten. Im Bereich des Tanks musste deshalb wieder der ursprüngliche Unterfahrschutz (SSE = seitliche Schutzeinrichtung) montiert werden. Und um das nominelle Leergewicht weiter zu reduzieren, haben wir auch noch das Reserverad und Teile der Haltemechanik demontiert, was einen Gewichtsvorteil von immerhin 50 kg bedeutet. Was von all dem später noch mal wieder montiert wird, werden wir anhand des finalen Wiegeergebnisses nach Fertigstellung des Fahrzeugs entscheiden.

Der letzte Tag vor dem Werkstatttermin diente dann einer ansehnlichen und fahrtauglichen Befestigung der provisorischen Dachabdichtung. Es weht ein starker Wind, zudem regnete es fast ununterbrochen. Was die nachstehenden Fotos des unermüdlichen Kämpfers halbwegs erkennen lassen, ist die komfortable Position der geschätzten Fotografin: mit einer Tasse warmen Tee im gut geheizten Haus ließ sie es sich gut gehen 😉

Vergaß ich zu erwähnen, dass wir zwischenzeitlich ein weiteres Modell – Nr. 4? – von unserem Innenausbau erstellt haben? Wir konnten uns partout nicht richtig vorstellen, wie die von uns ausgewählten Oberflächen im eingebauten Zustand aussehen würden. Also haben wir ein kleines Modell gebastelt, an dem wir die wesentlichen Teile austauschen und so alle möglichen Variationen von Wand- und Deckenfarbe, Tapeten und Möbeln simulieren konnten. Herausgekommen ist dabei eine uns selbst verwundernde und unerwartete Farbe der Holzwände in Rot-Türkis-Gold gestreift. Dies hat doch eher etwas mit Zirkuswagen zu tun als ein homogener, einfarbiger, artiger Anstrich. Wir wollen ja nicht unser häusliches Wohnzimmer 1:1 in ein mobiles Zuhause mitnehmen, sondern auch im Innern dieses Fahrzeuges fortsetzen, was das Äußere vermuten lässt. So wird das Ganze wohl etwas bohemian styled, was ja auch als Gipsy Look bezeichnet wird und damit der ideellen Heimat unseres Gefährtes doch schon sehr entspricht.

Das Sperrholz für die Verkleidung der Innenwände und -decken hatten wir auch bestellt, und zwar nicht als ganze Platten, sondern gleich als Zuschnitt mit nahezu Endmaßen, so dass wir nur noch kleine Anpassungsschnitte vornehmen müssen. Es kam perfekt verpackt auf einer großen Palette und musste anschließend erst mal nach unserem Zuschnittplan sortiert werden. Es sind 71 Sperrholzzuschnitte mit insgesamt fast 60 m² Fläche und einem Gesamtgewicht von gut 100 kg.

Und dann kam es: DAS TÜV-GUTACHTEN IST DA!! Das Fahrzeug hat sowohl die technische Überprüfung (Hauptuntersuchung) als auch die Prüfung des geänderten Aufbaus ohne jeglichen Mangel bestanden. Ganz großer Dank gilt hier unserem kompetenten Fahrzeugbauer, der nicht nur von Anfang an alles richtig gemacht und damit schon im Vorfeld die Anerkennung des TÜV-Menschen hatte, sondern auch meinem ungeduldigen Nachfragen gelassen entgegentrat und den Vorgang so beschleunigte, dass wir das Fahrzeug noch vor Weihnachten zulassen könnten.

Also schnell bei der Zulassungsstelle einen Termin für Montag, 23.12.2019, vereinbart und trotz Urlaub den Wecker gestellt. Und obwohl wir glaubten, alle Unterlagen mitgenommen zu haben, fehlte doch tatsächlich der alte Fahrzeugschein oder aber der Kaufvertrag, aus welchen uns die Amtsdame als Besitzer identifizieren wollte. Also mussten wir tatsächlich noch mal nach Hause fahren und die Belege suchen. Den Kaufvertrag als Nachweis anzuführen, hätte etwas schwierig werden können, weil wir das Fahrzeug ja über den Gewerbebetrieb unseres Schwagers als „Zwischenhändler“ gekauft hatten (als Privatperson kannst du fast keinen gebrauchten LKW kaufen). Ich wollte im Amt wirklich nicht erklären müssen, weshalb der Händler das Fahrzeug an ihn und er das Fahrzeug nach dem Verstreichen der „juristischen Sekunde“ wiederum an uns verkauft hätte. Da fand sich doch tatsächlich in einem mittlerweile größeren Stapel unerledigter Aktenablage dieser kleine, miese Fahrzeugschein, der uns fast noch die Tour vermasselt hätte. Nun also mit diesem Stück erneut zur Zulassungsstelle gefahren, Schilder drucken lassen, Plakette drauf und tatsächlich ratzfatz innerhalb von nur 20 Minuten fertig.

Die Idee zum Kennzeichen kam von Beate. „LH AM“ – „Lieber heute als morgen“. Passender lässt sich nicht beschreiben, wie uns die Sehnsucht juckt, das Fahrzeug als neues/zweites/weiteres Zuhause zu beziehen und damit an Lieblingsorte fernab der Massen zu gelangen.

Bei dieser Gelegenheit fällt mir ein, dass wir noch die Auflösung der im August letzten Jahres ausgeschriebenen Suche nach einem Bonmot für unser Projekt schulden. Wir hatten ja selbst bereits einige, teilweise kalauerverdächtige Ideen, und bald auch entschieden, dass das Fahrzeug zumindest keinen Eigennamen erhält. So viel Distanz muss bleiben, und Wesen bleibt Wesen und Sache bleibt Sache. Der uns am besten gefallende neue Vorschlag war „Unabhängigkeitserklärung“ bzw. „U2“ (Unsere Unabhängigkeitserklärung), was wohl unserer Idee, die hinter dem Projekt steckt, perfekt getroffen hätte. Tatsächlich haben wir dann noch mal die eigene Ideenkiste am oberen Ende unserer Körper bemüht und uns die jetzige Domain https://www.ganz-schoen-abgefahren.de/ reserviert.

Für heute war es das. 

Wir wünschen frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr 2020!

Immer hübsch frei bleiben!

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2 Antworten

  1. Oliver sagt:

    Hallo Ihr beiden,
    herzlichen Glückwunsch, dass Ihr die Betriebserlaubnis für euer Fahrzeug bekommen habt! Als ich beim TÜV angefragt habe, hieß es, dass es bei Holzaufbauten Probleme bzgl. Brand- und Splittergefahr geben würde. Ich habe das Thema dann nicht weiter verfolgt und den Aufbau am Ende als Ladung deklariert. Wie habt Ihr das hinbekommen?
    Viele Grüße
    Oliver

    • Peter sagt:

      Hallo Oliver,
      wir hatten auch Sorge, dass der Holzaufbau nicht genehmigt werden könnte und haben dem TÜV-Prüfer deshalb zu Projektbeginn ein Booklet zusammengestellt, in dem wir neben einer ausführlichen Beschreibung unseres Vorhaben etliche Foto-Beispiele bereits existierender und offensichtlich genehmigter Holzaufbauten vorgelegt haben. Wir dachten uns, wenn der Prüfer genehmigte Holzaufbauten sieht, kann er unseren weniger leicht ablehnen. Vom Brand- und Splittergutachten hat er bei uns dann abgesehen. Auf ausdrückliche Nachfrage hatte mir der TÜV-Prüfer wörtlich mitgeteilt:
      „Bei Kfz mit vom Führerraum baulich getrenntem Wohnteil, z.B. Lkw mit darauf befestigtem Wohnanhängeraufbau kann der Nachweis der Splittersicherheit für die Außenteile entfallen, wenn im getrennten Wohnteil keine Personen befördert werden dürfen.“
      Offensichtlich geht es bei den Bestimmungen in erster Linie um die Sicherheit der mitfahrenden Personen, weniger um die umgebenden Verkehrsteilnehmer. Irgendwie macht das auch Sinn, dann als Ladung könnten wir solch eine „Holzkiste“ ja ohne Zustimmung transportieren, wenn sie nur ausreichend gesichert wäre.

      Grüße Peter

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