Mit einem blauen Auge davongekommen…

Wochenende, Sonnenschein und eine hübsche Umgebung, was ist da naheliegender als eine Wanderung zu machen. Also nach dem Frühstück auf der Terrasse die Wanderstiefel geschnürt, Rucksack gepackt und los ging’s. Eine überschaubare Strecke von 15 km, das sollte ja wohl kein Problem sein.

 
Doch leider, ein bis zwei Kilometer vor dem Ziel, habe ich auf einem sehr schmalen Waldpfad wohl mal nicht richtig hingeschaut und eine Baumwurzel übersehen. Plötzlich befand ich mich im freien Fall und landete schlagartig auf meiner rechten Gesichtshälfte und meinem rechten Arm. Ein lauter Schmerz- und Schreckschrei stoppte den vor mir herlaufenden Peter und zwang auch ihn zum abrupten Stillstand. Eine völlig verbogene Brille, eine Platzwunde über dem rechten Auge und heftige Schmerzen im rechten Arm, so die erste Bestandsaufnahme. Beine und Rücken fühlten sich unverletzt an, worüber ich schon mal sehr glücklich war. Nachdem Peter die Platzwunde desinfiziert und mit einem Pflaster versorgt hatte, half er mir beim Aufstehen, und mir wurde schnell klar, dass ich großes Glück gehabt hatte. War ich doch von einem Baum gebremst worden, der damit verhindert hatte, dass ich deutlich weiter unten gelandet war. Gleich neben mir ging es steil abwärts.

Da ich ohne Brille in der Ferne völlig blind bin, bis zu meinen Füßen aber einigermaßen sehen kann, konnte ich den Wanderpfad ohne weitere Hilfe bis zu Ende gehen. Den Arm in eine provisorische Schlinge gepackt, hielten sich die Schmerzen erst einmal in Grenzen, auch die Finger konnte ich bewegen, was mich zu der optimistischen Annahme verleitete, dass wohl nichts gebrochen ist. Mit sinkendem Adrenalinspiegel machte sich die ein oder andere Bewegung aber dann doch recht schmerzhaft bemerkbar, und da wir auch nicht so recht wussten, ob die Platzwunde über meinem Auge genäht werden müsste, beschlossen wir, uns ins nächstgelegene Krankenhaus zu begeben. Also zum Schluss noch mal das Schritttempo deutlich erhöht, damit wir den nächsten Zug nicht verpassen, der uns nach Homburg bringen konnte. Das Zähne Zusammenbeißen hat sich dann auch gelohnt, den Zug haben wir erreicht. In Homburg haben wir dann auch ein Taxi gefunden und uns in der Notaufnahme der Uniklinik angemeldet. Nach 2 Stunden war klar, die Wunde am Auge musste nicht genäht, dafür aber mein rechter Arm mit einer Schiene versorgt werden: Radiushalsfraktur.

 
Gesamtschadensbilanz also: eine völlig verbogene Brille, ein sehr blaues Auge und ein gebrochene rechte Arm. Nicht schön, aber wie so oft hätte es viel schlimmer kommen können. Immerhin war ich noch in der Lage gewesen, den Wald auf eigenen Beinen zu verlassen. Ein Bruch am Bein oder Fuß, und das Ganze wäre in einer größeren Rettungsaktion ausgeartet. Auch ist der Armbruch – der eben kein Beinbruch ist – ein schöner, glatter Bruch, der nicht operiert werden musste. Der Arm ist jetzt geschient, das aber erfreulicherweise nur für zehn Tage. Danach darf ich den Arm frei bewegen, bis zu sechs Wochen allerdings ohne große Kraftanstrengungen.

Am meisten ärgert mich, dass ich jetzt hier auf dem Weltacker nicht mehr wirklich viel helfen kann. Da muss Peter jetzt wohl für zwei arbeiten, schließlich wird uns beiden hier Kost und Logis geboten 🙂.

 
Für heute war es das. 
Immer hübsch frei bleiben!

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8 Antworten

  1. Frank sagt:

    Hallo Ihr zwei,
    Da schreibt ihr einen Blog und wir sind garnicht soweit entfernt 😄. Wir stehen in Sinsheim am Technik Museum. Erstes Etappenziel auf unserer Fahrt nach Albertville, dort Starten wir Montag unsere 6 tägig Rennradtour durch die Alpen.
    Dir gute Genesung auch von Andrea.
    Schon von euch“ gehört“ zuhaben
    LG Frank und Andrea

  2. Gerd sagt:

    Hallo ihr Zwei,
    da habt ihr ja Glück im Unglück gehabt.
    Beate, gute Besserung 😘.

    Liebe Grüße aus Köln

  3. Silvia sagt:

    Hallo, Glück gehabt, und den Gipsverband in Lieblingsfarbe. 😉

    Beate, alles Gute!

    Grüße aus dem Münsterland 😘

  4. Susanne sagt:

    Hoppla, was für ein Schreck! Schön, dass es glimpflich ausgegangen ist. Tapfer, Beate!
    Alles Gute für euch beide. 👌🍀

  5. Matze sagt:

    Hey,
    das ist ja noch mal glimpflich ausgegangen!
    Gute Besserung!
    Der rote Verband steht dir aber sehr gut.
    Wahrscheinlich leidet aber die Qualität der Mahlzeiten erheblich. Bredi streng dich an! Gutes Essen befördert den Heilungsprozess!
    Grüße aus Wien!
    J+M

  6. Viola sagt:

    Hallo ihr zwei,
    Auch aus Wolfsburg gehen Genesungswünsche zu euch. Wir sind in Gedanken und Gesprächen viel bei euch.
    Bis bestimmt bald mal wieder!
    Ganz liebe Grüße Viola und Jörn

  7. Ulrike Schlottbohm sagt:

    Liebe Beate, du lässt dich ja durch nichts unterkriegen! Gute Besserung für dich und Euch beiden weiter eine gute Zeit! Liebe Grüße von der momentan sehr ungemütlichen Ostsee, Hansa und Ulli

  8. Paulo sagt:

    Hey Beate, Glück im Unglück gehabt … Rot scheint Mode zu sein, was…?! Aber weiterhin viel Spaß euch und alles gute.

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